Gemeinsam mit Partnern in den Niederlanden werden im Rahmen des Interreg-Projekts „Der Rhein verbindet“ (DRV) Maßnahmen zur Erforschung der Rheinfischfauna und hier besonderem Augenmerk auf die Wanderfischarten umgesetzt. Der RhFV koordiniert gemeinsam mit der niederländischen Schwesterorganisation Sportvisserij Nederland Untersuchungen mit Aalschokkern durch, die durch Berufsfischer, in NRW durch den Fischer Rudi Hell, betrieben werden.
Rekordnachweise abwandernder Maifische im Herbst 2023
Bemerkenswert an der Schokkerfischerei, ist der Nachweis von selteneren oder eher verborgen vorkommenden Arten. In diesem Jahr hervor zu heben sind insbesondere die hohen Nachweiszahlen juveniler Maifische. In NRW markieren die 105 Exemplare, die sich zwischen Ende August und Ende Oktober in den Hamen fanden, einen neuen Rekordwert (bislang wurden maximal 30 Exemplare in einer Saison gefangen), die in dieser Zeit zum Meer hin abwandern um dort zur Geschlechtsreie heranzuwachsen.
Ob die Jungfische aus natürlicher Verlaichung oder aus dem Besatz mit aus in Frankreich gezüchteten Maifischlarven stammen, sollen Untersuchungen an den Gehörsteinchen zeigen. Hierzu wurden Maifische zurückgehalten um die in den Gehörsteinchen gespeicherten Informationen in nachgelagerten Analysen offenzulegen und so Rückschlüsse über die Laichgebiete und die allgemeine Bestandsentwicklung des Maifischs im Rhein ziehen zu können. Auch diese Untersuchung wird, wie der im Niederrhein stattfindende Besatz mit Maifischlarven über Interreg-Fördermittel im DRV-Projekt finanziert. Die Finanzierung durch Interreg und der Bezirksregierung Düsseldorf beträgt 70 %. Weitere 30 % durch werden durch Eigenmittel über das Maifischprojekt eingebracht.
Ministerin Silke Gorißen besuchte DRV-Auftaktveranstaltung in Rees
Am 12. Oktober war das Projekt „Der Rhein verbindet“ im Rahmen einer Auftaktveranstaltung in Rees offiziell gestartet worden. Als Teil des Programms wurden auch Exkursionen auf einen der im Projekt eingesetzten Aalschokker angeboten. Neben zahlreichen weiteren Teilnehmern aus den Niederlanden und aus Deutschland, informierte sich auch Silke Gorißen, Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz über das Handwerk der Schokkerfischeei und nutze ihren Besuch zum Austausch mit dem Fischer Rudi Hell und den Projektverantwortlichen.
Im weiteren Projektverlauf sollen weitere Exkursionen auf die Aalschokker am Niederrhein und auf der Waal in den Niederlanden angeboten werden. Interessenten können sich an den Projektleiter beim RhFV, Dr. Andreas Scharbert (scharbert (at) rhfv.de), wenden.
Einen Bericht über den bisherigen Verlauf der Untersuchungen mit Aalschokkern im Rahmen des DRV-Projekts ist auf der Webseite der Sportvisserij Nederland nachzulesen: https://www.sportvisserijnederland.nl/actueel/nieuws/26473/eerste-resultaten-waal-onderzoek-met-ankerkuil.html
Gruppenbild am Rand der Auftaktveranstaltung zum DRV-Projekt am Reeser Rheinufer v. links: Frank Kleinwächter (Vorsitzender RhFV), Marolijn van de Zandschulp (Direktorin Rijkswaterstaat), Jan Kamman (Sportvisserij Nederland), Silke Gorißen (Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz NRW), Thomas Schürmann (Präsident Regierungspräsidium Düsseldorf, Andreas Scharbert (Projektleiter beim RhFV), Ute Schürings (Moderatorin der Veranstaltung), Marco Tijnagel (Projektleiter beim Projektträger Rijkswaterstaat) |
NRW Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen informiert sich über den Einsatz des Alschokkers Heinz im DRV Projekt |
Arbeitseinsatz auf dem Schockker Anita II |
Fischer Rudi Hell mit juvenilen Maifischen auf dem Schokker Heinz |
Juvenile Maifische aus dem Fang eines Aalschokkers |