Der Maifisch (Alosa alosa) ist ein anadromer Wanderfisch, der zum Laichen aus dem Meer in die Flüsse aufsteigt – meist im Mai, was ihm auch seinen Namen verleiht. Im Rhein galt die Art seit den 1960er Jahren als ausgestorben, vor allem infolge massiver Gewässerverschmutzung und Flussverbauung, die seine natürlichen Lebensräume zerstörten.
Seit 2007 wird im Rahmen eines länderübergreifenden Projekts zwischen Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz die Rückkehr des Maifischs aktiv gefördert. Ziel ist es, durch das Aussetzen von Maifischlarven die Population im Rhein wiederaufzubauen und langfristig zu stabilisieren. Die Projektkoordination liegt beim Rheinischen Fischereiverband von 1880 e. V. unter der Leitung von Dr. Andreas Scharbert. Unterstützung erfährt das Vorhaben zudem durch zahlreiche staatliche und private Institutionen und Organisationen – darunter die Rheinfischereigenossenschaft NRW, die Sportvisserij Nederland und die Dohle-Stiftung.
Ein symbolträchtiger Besatz fand am 12. Juni bei Köln statt: Nordrhein-Westfalens Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen setzte gemeinsam mit Staatssekretär Daniel Köfer (Hessen), Staatssekretär Dr. Erwin Manz (Rheinland-Pfalz) und Kindern zweier Poller Schulen Maifischlarven in den Rhein ein. Die Aktion wurde vom Poller Maigeloog begleitet, vertreten durch Hans Burgwinkel, der traditionsgemäß am Ende der Veranstaltung den „Zacheies“ im Rhein versenkte.
Der Erfolg des Wiederansiedlungsprogramms lässt sich mittlerweile auch belegen: Die Naturbrut zahlreicher Rückkehrer aus dem Meer zeigt, dass der Maifisch wieder Teil des Ökosystems Rhein ist. Bis aber eine stabile, sich selbst erhaltende Population ohne menschliche Unterstützung gesichert ist, werden die Projektmaßnahmen weitergeführt.
Ein ausführlicher Bericht erscheint in der nächsten Ausgabe der RhFV Info, erhältlich über den Newsletter des Rheinischen Fischereiverbands.