Bereits im Mai 2023 erhielt der Angelsportverein Humbert e.V. die Auszeichnung als Gewässer-Verbesserer für sein langjähriges und vorbildliches Engagement im Bereich Gewässerpflege und Naturschutz. Nun, mehr als zwei Jahre später, wird der Verein erneut für seine herausragende Arbeit gewürdigt. Der ASV Humbert e.V. wurde im Jahr 1969 gegründet und ist Mitglied im Rheinischen Fischereiverband von 1880 e.V.
Die rund 100 Vereinsmitglieder verbindet das gemeinsame Ziel, die ihnen anvertrauten Gewässer sowie die umgebende Flora und Fauna zu schützen und zu pflegen. Dabei steht nicht nur die Angelfischerei im Vordergrund, sondern das bewusste Naturerleben und der respektvolle Umgang mit dem Lebensraum Wasser.
Zu den bewirtschafteten Gewässern des Vereins gehören neben dem Venn auch weitere naturnahe und renaturierte Gewässer: die Niers im Einzugsgebiet der Stadt Goch, die toten Niersarme bei der Villermühle, die Kendel in Hassum und Hommersum sowie die renaturierten Baggerseen Graefenthal und Niersbruch. Der Verein verzichtet seit 1992 bewusst auf Fischbesatz und unterlässt das Angeln in Teilen des Venns während der Brutzeit. Dieser freiwillige Beitrag zum Artenschutz wird bereits seit den 1980er Jahren praktiziert.
Im August 2025 setzte der Verein gemeinsam mit dem Naturschutzzentrum im Kreis Kleve e.V. ein ökologisch bedeutendes Projekt um: die Wiederansiedlung der Weißen Seerose (Nymphaea alba) im Venn. Die Pflanze war bis etwa 1990 ein charakteristisches Element des Gewässers, verschwand jedoch aus bislang ungeklärten Gründen vollständig. Mit dem Ziel, die Seerose dauerhaft im Venn zu etablieren und zur ökologischen Vielfalt beizutragen, wurden am 21. August 2025 insgesamt 50 gebietsheimische Seerosen gepflanzt.
Zum Schutz der empfindlichen Jungpflanzen wurden an zwei geeigneten Stellen temporäre Schutzbereiche mit Gittermatten eingerichtet. Innerhalb dieser Zonen erfolgte die Pflanzung, sodass sich die Seerosen dort zunächst ungestört entwickeln können. Die fachliche Begleitung durch das Naturschutzzentrum, das über umfangreiche Erfahrung bei der Wiederansiedlung von Schwimmblattpflanzen verfügt, war ein zentraler Bestandteil des Projekts. Spaziergänger und Besucher werden durch ein Informationsschild an der vereinseigenen Anglerhütte über die Maßnahme informiert.
Die Rückkehr der Weißen Seerose trägt wesentlich zur ökologischen Aufwertung der Nuthseen bei. Schwimmblattpflanzen wie die Seerose spenden Schatten, bieten Rückzugsräume für Fische und Insekten und fördern die Strukturvielfalt im Gewässer. Darüber hinaus kehrt mit der Seerose ein Stück landschaftlicher Identität zurück, das vielen Menschen aus Erzählungen oder alten Fotografien vertraut ist.
Der ASV Humbert e.V. zeigt mit diesem Projekt erneut, wie ehrenamtliches Engagement, fachliche Expertise und gelebter Naturschutz erfolgreich zusammenwirken können, um wertvolle Lebensräume zu erhalten und wiederherzustellen.
Ludger Spronk, 1. Vorsitzender des ASV Humbert e.V.