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Rheinischer Fischereiverband von 1880 e.V.

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Invasive Krebse eine Delikatesse?

Viele Monate konnten Veranstaltungen, die wichtig waren, nicht durchführt werden. Ganz besonders hat auch der persönliche Austausch zwischen den Jugendleitern gelitten. Deshalb war die Verbandsjugend froh erste Veranstaltungen im Spätsommer wieder planen zu dürfen und freute sich ein erstes informatives Tages-Seminar bieten zu können. Viele Vereine kämpfen mit invasiven Krebsarten in Ihren Vereinsgewässern. Dazu gehören u.a. der Kamber- und der Signalkrebs sowie immer öfter der rote amerikanische Sumpfkrebs. Ein besonders aggressiver Krebs der wie alle Krebsarten nicht nur Pflanzen und Aas, sondern auch den Laich von Amphibien und Fischen frisst.

Über das Tages-Seminar „Invasive Krebse – eine Delikatesse?“ hat der RhFV seinen Jugendleiter*innen theoretisches und praktisches Wissen über den Fang und die Verwertung von Krebsen vermittelt. Als Referent konnte Frank Makowika, von Beruf Koch und privat leidenschaftlicher Angler, verpflichtet werden. Frank hat an seinem Vereinsgewässer über viele Jahre Erfahrung zu Neozoen gesammelt. Intensiv hatFrank Makowika er sich mit dem roten amerikanischen Sumpfkrebs (Procamberus clarkii), auch Louisiana Sumpfkrebs beschäftigt, dessen Scheren mit Dornen besetzt sind und dadurch seine Wehrhaftigkeit noch unterstreicht.

Neozoen = Tierarten die absichtlich oder unbewusst in Gebiete verbracht wurden obwohl sie dort nicht heimisch sind. Sich aber gegen die heimischen Arten durchsetzen und etablieren konnten.

Die roten amerikanischen Sumpfkrebse gehören zu den problematischen Neozoen. Mit ihrer hohen Vermehrungsrate haben sie einen negativen Einfluss auf die Ökosysteme. Nicht nur dass er die heimische Flora und Fauna direkt dezimiert, der rote Krebs ist auch Überträger der Krebspest (Pilzerkrankung). Die Tiere selbst sind immun, für heimische Flusskrebsarten ist der Pilz aber tödlich. „Krebsfänger“ haben deshalb unbedingt darauf zu Achten, dass durch Fangeräte keine Verbreitung der Sporen in andere Gewässer erfolgt, so Frank Makowika. Der Rote Amerikanische Sumpfkrebs wurde 2016 in die „Liste invasiver gebietsfremder Arten von unionsweiter Bedeutung“ von der Europäischen Kommission aufgenommen. Das bedeutet, dass Maßnahmen ergriffen werden müssen, um eine weitere Verbreitung zu verhindern. Das Seminar, gegliedert in einen theoretischen und einen praktischen Teil, umfasste u.a.:
– Wer darf Krebse entnehmen?
– Fangmethoden
– Köder
– Verwertung
Der Rote Amerikanische Sumpfkrebs wird in einem großen online Lexikon als der mit Abstand meist gezüchtete Süßwasserkrebs der Welt beschrieben. Diese wärmeliebende Krebsart ist sehr resistent gegen Sauerstoffarmut und Austrocknung von Gewässern. Der Krebs gräbt sich Wohnhöhlen und kann dort längere Zeit überdauern. Auch ist der Krebs sehr wanderfreudig. zubereitete KrebseAls sehr schwierig gestaltet sich das Einbringen von Pflanzen in Gewässern in denen der Sumpfkrebs lebt. Die frischen Triebe werden von den Sumpfkrebsen abgefressen und die Pflanzen dadurch großflächig und nachhaltig geschädigt. In dem von Frank Makowika bewirtschafteten Vereinsgewässer hat sich der Krebs explosionsartig vermehrt. Im Jahr 2020 wurden über 21.000 Sumpfkrebse entnommen und der Verwertung zugeführt. Aber aufgepasst! Nicht jeder darf Krebse fangen und entnehmen! Krebse unterliegen genau wie Fische dem Fischereirecht und dürfen nur entnommen werden, wenn der Inhaber des Fischereirechts dem zustimmt! Da der Krebs ein Allesfresser ist, ist die Köderauswahl nicht zu schwierig. Als sehr „lockend“ haben sich Heilbutt-Pellets herauskristallisiert, so Frank. Auch die Vor- und Nachteile der verschiedensten Reusenmodelle war Bestandteil der Fortbildung. Frank konnte hier praxisbezogen die verschiedenen Modelle mit ihren Vor- oder Nachteilen erklären. Als letzter, aber wesentlichster, Tagespunkt des Seminars war die Verwertung von Krebsen anhand der Zubereitung zum Verzehr. Hervorgehoben und ganz deutlich unterstrichen wurde die HygieneVorschrift bei der Zubereitung von Krebstieren! Kein toter Krebs darf in den Zubereitungsprozess! Das Töten von Krebsen unterliegt, genau wie bei Fischen, einer Vorschrift von der nicht abgewichen werden darf. Gemäß TierSchlV dürfen Krebstiere nur in stark kochendem Wasser getötet werden, welches sie vollständig bedecken und nach ihrer Zugabe weiterhin stark kochen muss. Alternativ besteht die Möglichkeit Krebstiere elektrisch zu töten.

Text/Fotos: RhFV
Fotos zeigen: Louisiana Sumpfkrebs, Frank Makowika, zubereitete Krebse

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